Christoph Moosbauer: Wohin steuern Amerika und die Welt?

14. März 2017

Auf seiner Versammlung im März beschäftigte sich der SPD-Ortsverein Moosach mit der Außenpolitik.

Mit Christoph Moosbauer konnte man einen versierten und im Vortrag fesselnden Experten als Referenten gewinnen. Moosbauer, der studierter Politikwissenschaftler ist, gehörte dem Deutschen Bundestag von 1998 bis 2002 an und war in dieser Zeit Mitglied des Auswärtigen Ausschusses. Heute ist er als Berater erfolgreich und genießt es, bei seinen Einschätzungen nicht mehr zu der diplomatischen Zurückhaltung verpflichtet zu sein, mit der aktive Außenpolitiker logischerweise leben müssen. Vor den etwa 40 Mitgliedern und Gästen des Ortsvereins setzte Moosbauer zu einer "Weltreise" durch die internationale Politik an.

Aktuell drängen Typen wie Trump, Putin und auch Erdogan nach vorne, medial begleitet von einer weltweiten Kommunikation in Echtzeit. Sie drängen den europäischen Ansatz des Zusammenlebens derzeit zurück, jenes Modell der offenen Gesellschaften mit sozialen Sicherungssystemen, die einem zumindest die fundamentalen Existenzängste nehmen. Für Moosbauer stehen mit dieser Entwicklung typisch sozialdemokratische Werte auf dem Prüfstand.

Die Welt kennt heute bereits neue, vor allem mehr Machtzentren als früher. Europas Rolle wird zumindest kleiner.

Moosbauer appelliert, dass Europa in ideeller Hinsicht nicht nur als tägliches Krisenmanagement wahrgenommen werden soll. Die europäische Friedensidee hat für ihn eine ungebrochene Strahlkraft. Leidenschaftlich erinnerte er an die Basis Europas aus dem Erbe der Aufklärung, der Säkularisation und dem Vorrang der Menschenrechte, der - wenn nötig – auch robust verteidigt werden muss. Mit wem das gelingen, kann machte der Referent mit Blick auf die Wahlen dieses Jahres deutlich: "Der Martin Schulz ist so einer!" beendete Christoph Moosbauer seinen Vortrag.

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