Frischluftschneise Hartmannshofen

Haus in Hartmannshofen
Quelle: Ulrich Koop

wichtig für unsere Gesundheit und Lebensqualität

Nachverdichtung und Klimawandel. Das ist das Spannungsfeld, in dem sich Kommunalpolitik bewegt. Städte sind wärmer als das Umland. Sie heizen sich stärker auf. Deshalb braucht es in Städten ausreichend Grün und Frischluftschneisen.

Moosach ist hierfür ein Paradebeispiel mit großen Grünflächen im Süden und Nordwesten. Und auch eine wichtige Frischluftschneise für den Münchner Norden läuft durch Moosach: die Kleinhäusersiedlung in Hartmannshofen gehört in der Verlängerung der Kleinhäusler in Untermenzing zu einer der wichtigsten Frischluftzufuhren in den Münchner Norden. Moosach profitiert besonders von dieser günstigen Lage.
Diese Siedlungsgebiete entstanden ab 1919 in Genossenschaftsbauweise. Die großen Grundstücke dienten damals zur Eigenversorgung der Bewohner. Sie wurden im Rahmen von Erbbaurechten durch den Bayerischen Staat vergeben. Dies sorgte für die, immer noch bestehende, lockere Bebauung mit großen Gärten. 2006 hat die Landeshauptstadt München in Zusammenarbeit mit dem Bezirksausschuss und unter Beteiligung der Siedler einen Bebauungsplan beschlossen. Auch hierbei war die Frage der Frischluftzufuhr von großer Bedeutung. Doch wo Wohnraum knapp ist, sind Frischluftschneisen bedroht, jedoch die Regelungen in diesem Bebauungsplan verhindern seither eine dichtere Bebauung und damit eine Einschränkung der Frischluftzufuhr. Seit einigen Jahren aber werden frei gewordene Grundstücke nicht mehr neu vergeben. Die Häuser stehen leer. Mögliche Investoren und Vertreter des Freistaates üben Druck auf die Landeshauptstadt aus, um diesen Bebauungsplan zu ändern und damit eine höhere Bebauungsdichte zu ermöglichen.
Gerhard Wimmer, selbst langjähriger Bewohner der Siedlung spricht aus, was die meisten in Hartmannshofen denken: “Der Bebauungsplan muss auf jeden Fall erhalten bleiben und darf keinesfalls verändert werden. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Freistaat Bayern nur aufs Geld schaut, anstatt seine Verantwortung für ein lebenswertes München wahrzunehmen.“