Reden über Moosach

Flyer auf Tisch
SPD Moosach

20. Januar 2020

Die SPD hatte zu ihrem Januar-"Treffpunkt Politik" Bürgerinnen aus Moosach zu einer Diskussionsrunde zum „Reden über Moosach“ eingeladen. Ziel war ein Austausch zwischen Bürgerginnen und und Mitgliedern sowie Kandidatinnen des Bezirksausschusses zusammen mit dessen Vorsitzenden Wolfgang Kuhn.

„Moosach ist eines der am stärksten wachsenden Stadtviertel in München“ sagt Julia Schönfeld-Knor, die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, dazu. „Wir wollen uns den Herausforderungen und Chancen, die sich im nächsten Jahrzehnt daraus ergeben, gerne stellen“ sagt Schönfeld-Knor weiter. Den Verkehr, die Nachverdichtung, die Umwelt, Sauberkeit, aber auch das Miteinander, die Moosacher Vereine und Einrichtungen und die Kultur in all ihren Facetten sieht sie als wichtige Themen in der Zukunft, für die die SPD in Moosach Ideen habe. Diese wolle man den Bürger*innen an dem Abend gerne vorstellen und gemeinsam diskutieren.

Der Bezirksausschussvorsitzende Wolfgang Kuhn leitete den Abend mit einem kurzen Rück- und Ausblick auf die nächsten Jahre ein und ging auf die Herausforderungen ein. In den Zuständigkeitsbereich des Bezirksausschuss 10 als dem "örtlichen politischen Gremium" in Moosach fielen die direkt ortsbezogenen Fragen. Wie wichtig und bedeutsam die Arbeit des Bezirksausschusses sei, könne man daran sehen, dass dort bis dato in der Legislaturperiode seit 2014 fast 600 Anträge beziehungsweise Anfragen gestellt worden seien. Davon seien ca. 400 allein von der SPD-Fraktion gestellt worden, so Kuhn.

Kuhn umriss in Annäherung an die Unterausschüsse im Bezirksausschuss die Themen, die zur Diskussion gestellt werden sollten. Die etwa 50 Besucher*innen teilten sich im Anschluss an seinen Vortrag entsprechend zu zwei Diskussionsrunden auf vier Thementische auf.

Ein eigener Unterausschuss im Bezirksausschuss widmet sich dem Verkehr. Erfreulicherweise konnte der Bezirksausschuss einen Antrag der SPD-Fraktion durchsetzen und die Weiterführung der Buslinie 163 vom OEZ durch den Münchner Norden erreichen. Von Seiten der SPD wolle man aber die Autofahrer nicht komplett aussperren, sondern die Erfordernisse/Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer gezielt und zufriedenstellend aufeinander abstimmen. Die Diskussionsrunde wurde betreut von Johanna Salzhuber, langjährige frühere Vorsitzende des Bezirksausschusses, und Florian Simonsen, Kassier im SPD-Vorstand und Mitglied im Bezirksausschuss. Die Diskussion fand in guter Stimmung statt und drehte sich um weitere Themen, wie die Unterführung an der Dachauer Straße, die immer wieder zu Problemen führt, das Verkehrsaufkommen in der Pelkovenstraße, die Parkplätze am Moosacher Bahnhof und den S-Bahn-Nordring.

Ebenso engagiet diskutiert wurde am Thementisch zum Unterausschuss Bau. Neue Bauvorhaben sieht die SPD mit positiven Effekten für alle verbunden – Schulen und Kitas entstünden, die kulturellen Angebote und auch die Gastronomie würden bunter und abwechslungsreicher. Auch die Planungen für den Kultursaal seien relativ weit, hatte Kuhn einleitend hervorgehoben. Moosach brauche unbedingt einen Saal für größere Veranstaltungen. Dabei wolle man umsichtig vorgehen, um den Dorfkern nicht zu zerstören. Entsprechend wurde in der Runde betont, dass man gern in Moosach lebe, nicht zuletzt wegen der Stadtstruktur. Es gelte aber, ressourcenschonend zu bauen, z.B. sollten Zugänge zur Tiefgaragen möglichst tief angelegt werden, um nicht noch mehr Boden zu versiegeln und Möglichkeiten für Bäume zu schaffen, sagte ein Besucher. Der Impuls war, Straßen mit Alleen zu ergänzen: „Wir brauchen mehr Luft“ war sich die Runde einig. Des weiteren wurde über die Trinkl-Siedlung, das Gelände des Botanikums und das Rangierbahnhof-Gelände geredet. Die Runde wurde betreut von Armin Ziegler, dem Vorsitzenden des Unterausschusses Bau.

Der Unterausschuss Jugend, Schule, Soziales, Kultur und Budget umfasst ein sehr weites Feld im Bezirksausschuss. Am Thementisch wurde dementsprechend breitgefächert diskutiert. Zu den Hauptanliegen der Besucher*innen gehörten Wachstum, Wohnungsbau, Kinder-Tagesstätten und deren Personalsituation, Hilfe für Senioren, Wohnungen und die Parksituation an der Gera-Schule. Die Diskussionsrunde leitete die Vorsitzende des Unterausschusses, Nina Kraus.

Eine weitere Diskussionsrunde drehe sich um das Thema Migration. Hier gab es viele interessierte Besucherinnen. Diskussionspunkte waren unter anderem, ob es eine Anlaufstelle für Menschen mit Migrationshintergrund in Moosach gäbe. Auch die Wohnungsmarktsituation wurde besprochen. Erfreulich war, dass die Besucherinnen von vielen positiven Erfahrungen sprachen. „Wir arbeiten daran, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zusammenzubringen, um gegenseitige Vorurteile abzubauen und das Verständnis zu fördern“ ist das Credo der SPD. Die Bürger*innen diskutierten neben Wolfgang Kuhn mit Kathrin Koop, ehemals langjährige Vorsitzende des Ortsvereins der SPD.

„Ich habe die Moosacher SPD an diesem Abend als sehr lebendig empfunden“ sagte Johanna Salzhuber am Ende des Abends. Für Alain Barakat steht fest: „Es war eine gute Veranstaltung - es ist wichtig, dass wir den Moosachern zuhören, ihre Bedenken ernst nehmen, aber auch aufzeigen, was schon getan wurde und was wir uns als SPD vorgenommen haben“. Wolfgang Kuhns Resümee ist: „Wir haben einen großartigen Austausch gehabt. Es ist ein immerwährender Prozess in der Politik. SPD-Politik bedeutet, immer wieder aufstehen und alles etwas besser machen“.

Von den Besucher*innen war zu hören, dass sie die Schwerpunkte interessant und gut gewählt fanden. Das hätte man auch daran gesehen, dass alle Tische sehr gut besucht waren. „Die SPD-ler wissen über ihr Stadviertel ja extrem gut Bescheid! Da war nichts, was von uns Bürgern kam, was nicht schon bekannt war. Ich bin beeindruckt...“ stellte ein Besucher fest. „Das Veranstaltungs-Format ist gut und ausbaufähig“ sagte SPD-Mitglied Thomas Wild.

Einig waren sich alle, dass man gerne mehr und länger diskutiert hätte. So gesehen hätte der Abend bis weit nach Mitternacht dauern können, war jedoch etwa um 22:00 Uhr beendet.

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