Unterstützung für Familien

Interview mit Irina Gdynia, Fachkraft für familienintegrative und stadtteilorientierte Arbeit des AWO KiTZ Moosach

Wadlbeißer: Liebe Frau Gdynia, vorneweg: wie lange sind Sie schon im Kitz für die Elternarbeit zuständig und was hat Sie besonders interessiert, als Sie die Stelle angenommen haben?

Gdynia: Ich arbeite seit Januar 2023 im Kitz als Fachkraft für die Familien- und Stadtteilarbeit. Ursprünglich komme ich aus der Kinderbetreuung und habe 10 Jahre eine Gruppe geleitet. Was ich schon immer sehr gerne gemacht habe, war die beratende Tätigkeit und die Projektplanung. Dies kann ich hier als Fachkraft vereinen.

Wadlbeißer: Familienintegrative und stadtteilorientierte Fachkraft, was kann ich mir unter dieser Elternarbeit vorstellen?

Gdynia: Also ich plane zum einen Angebote für Familien in der Einrichtung, aber eben auch stadtteiloffen, für Familien, die noch nicht an die Kinderbetreuung angeschlossen sind. Damit diese Familien auch in das Unterstützungsmodell hineinkommen und an die verschiedenen Angebote angebunden werden.

Wadlbeißer: Was für Angebote und Beratung kann ich mir darunter vorstellen?

Gdynia: Oft ist es Unterstützung bei Formularen, dem Kita-Finder oder auch bei Erziehungsfragen. Zudem kann man auch im KiTZ vorbeikommen und wir machen dann einen individuellen Termin aus. Außerdem mache ich Elterncafés, zurzeit vor allem in der Einrichtung . Aber ich versuche mit verschiedenen Aktionen auch andere Familien zu erreichen. Zum Beispiel wollen wir eine Spielegruppe in der Gemeinschaftsunterkunft Franz-Mader-Straße initiieren. Und dann gibt es einzelne Aktionen wie Vater-Kind-Aktionen oder den Wellnesstag von Frauen für Frauen, den wir mit anderen sozialen Einrichtungen der Diakonie und den anderen KiTZ-Fachkräften im Stadtteil planen. Zudem machen wir die Spielewiese. So finden verschiedene Angebote im Laufe des Jahres statt.

Wadlbeißer: Warum ist die Elternarbeit für den Stadtteil wichtig?

Gdynia: Es fängt schon oft an, dass Eltern gar nicht wissen, wie unser System funktioniert. Zum Beispiel wie sie sich für eine Kindereinrichtung anmelden können. Der Kita-Finder ist tatsächlich recht kompliziert. Damit die Kinder, die jetzt noch sprachliche Schwierigkeiten haben, da schon frühzeitig aufgefangen werden und Unterstützung bekommen, versuchen wir so einen Zugang zu dem System Kinderbetreuung zu schaffen.

Wadlbeißer: Arbeiten Sie mit anderen Einrichtungen zusammen?

Gdynia: Ja, wir arbeiten ganz viel in Kooperation mit anderen sozialen Einrichtungen hier in Moosach, es läuft viel über Vernetzung. Moosach ist sehr aktiv und das ist toll, wie viele Akteure mit Erfahrung es gibt, an die man sich wenden kann, wenn man Fragen oder eine Idee hat. Das macht wirklich Spaß.

Wadlbeißer: Was war bisher Ihr schönstes Erlebnis?

Gdynia: Also es gab viele schöne Erlebnisse, aber was wirklich total gut funktioniert hat und was mir ganz viel Kraft gegeben hat, war der Ausflug ins Freilichtmuseum Glentleiten mit dem Ortsverein der AWO Moosach-Hartmannshofen. 50 Familien sind mitgefahren. Ich habe so viel positives Feedback erhalten. Es waren auch Familien dabei, die noch nie so einen Ausflug gemacht hatten, die sich das finanziell nicht leisten können. Und tatsächlich merke ich, dass ich durch diesen Ausflug auch ein ganz anderes Vertrauensverhältnis zu Familien aufgebaut habe.

Wadlbeißer: Gibt es ein Projekt, dass Sie uns ans Herz legen möchten?

Gdynia: Ende Januar laden wir generationsübergreifend mit dem Alten- und Servicezentrum die Märchentanten ein, die alte Märchen mit musikalischer Begleitung für Kinder und Senioren darbieten. Wir sind gerade in der Endplanung für kurz vor Fasching. Die Kinder und Senioren können verkleidet kommen.

Wadlbeißer: Vielen Dank für das tolle Gespräch!

Doro Streng-Hussock